An dieser Stelle möchten wir sehr gerne – nach mehreren Hinweisen – auf den vom BMBF geförderten interdisziplinären Forschungsverbund »Verlust der Nacht« aufmerksam machen, der sich mit der Thematik Lichtverschmutzung beschäftigt.
»Ein tagheller Nachthimmel, künstlich angestrahlt durch unzählige Lichter. Da Licht positiv mit Werten wie Sicherheit, Wohlstand und Modernität besetzt ist, neigen wir dazu, unsere Umgebung intensiv zu beleuchten. Doch was unschätzbare Vorteile bringt, hat auch eine Schattenseite: Die Lichtverschmutzung – verstanden als die Verschmutzung des natürlichen, nächtlichen Lichts durch künstliches Licht – nimmt zu. Auswirkungen auf Mensch und Natur durch künstliches Licht sind bisher weitestgehend unbekannt. Ganzheitliche Ansätze und eine differenzierte Untersuchung der Auswirkungen des künstlichen Lichts gibt es jedoch derzeit nicht.
In dem interdisziplinären BMBF Projekt „Verlust der Nacht“ untersuchen Wissenschaftler nun erstmals gemeinsam die ökologischen, gesundheitlichen sowie kulturellen und sozioökonomischen Auswirkungen, aber auch die Ursachen fĂĽr die zunehmende Beleuchtung der Nacht. Auf Grundlage dieser Forschungsergebnisse sollen Lösungsansätze fĂĽr moderne Beleuchtungskonzepte und nachhaltige Techniken entstehen.«
Als Forschungsinstitutionen mit Planungsbezug sind das IRS (Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung), das Fachgebiet Stadt- und Regionalökonomie der TU Berlin sowie das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung aus Leipzig mit an Bord.
Wie groß die inhaltliche Querbezüge zum Rechercheansatz von stadtnachacht.de sind kann auf Grundlage der Internetpräsenz des 2010 gestarteten Verbunds und angesichts doch sehr spezieller Forschungsschwerpunkte (noch) nicht abschließend beantwortet werden. Wobei insbesondere die Ergebnisse der kulturhistorischen Forschung zum Thema Nacht und Beleuchtung – Teilprojekt 03 – durchaus interessant werden könnten. Doch auch das Teilprojekt »Auswirkung von Lichtverschmutzung auf die Evolutionsökologie von Stechmücken und Tanzmücken« klingt viel versprechend.
Stadtnachacht verfolgt auf jeden Fall den weiteren Verlauf des Projekts.