Während in Berlin (erneut) die Schließung von Musikclubs diskutiert wird, werden sie in Hamburg neu gebaut. Diesen Eindruck gewinnt man zumindest angesichts der kürzlich publik gewordenen Planungen für das Klubhaus St. Pauli und der bald anstehenden Neueröffnung des – zumindest in Hamburg – mythenbeladenen Mojo Club. Der Club war von 1991 bis 2003 in einer alten Bowlingbahn an der Reeperbahn beheimatet und wird oft als ein Katalysator für die Renaissance des Vergnügungsviertels rund um die Reeperbahn Anfang der 1990er Jahre angesehen.
Der neue Mojo Club wird mit rund 1.600 m² als unterirdischer Club – unter einer öffentlichen Fläche – ausgeführt. Der Eingang erfolgt über im Boden versenkbare Eingangstore. Der Bau wird im Rahmen des umstrittenen Hochhausprojekts Tanzende Türme (BRT Architekten) realisiert. Von der Innenarchitektur und der geplanten Ausgestaltung des Eingangsbereichs kursieren bisher leider nur sehr wenige Darstellungen.
»Die innovative Architektur beginnt schon am Eingang. Der besteht aus zwei in den Boden eingelassenen Pforten. Wie ein riesiges „Maul“ richten sich die Tore mittels aufwendiger Hydraulik 2,5 Meter senkrecht nach oben und „verschlingen“ den Nachtschwärmer.«
Geplante Eröffnung ist im September 2012.
Hamburger Morgenpost (06.10.2011): Der „Mojo Club“ wird der coolste Club der Stadt
Artikel von Jane Masumy und Laura Brauer
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Die Wiederansiedelung des Betriebs ist maßgeblich auf lokalpolitische bzw. stadtplanerische Einflussnahme seitens des Bezirks Hamburg-Mitte zurückzuführen. Der dem Gesamtprojekt Tanzende Türme zu Grunde liegende vorhabenbezogenen Bebauungsplan und zugehörige Vorhaben- und Erschließungsplan nach § 12 BauGB wurden dahingehend ausgestaltet, dass die Ansiedelung eines Musikclubs als St.-Pauli-affine Nutzung (Mit-) Vorrausetzung für die Genehmigung des Gesamtprojekts mit ca. 44.000 m² Bruttogeschossfläche wurde.
Bebauungsplan-Entwurf St. Pauli 44
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