Zeitgleich mit dem Start von stadtnachacht.de ĂĽberrascht das Wiener Urbanistenmagazin dĂ©rive – zeitschrift fĂĽr stadtforschung mit dem Themenheft »urban nightscapes – die Eroberung der Nacht«. Zu lesen sind einige sehr gute Artikel (u.a Gastbeiträge von Anne Vogelpohl und Tim Schwanen) ĂĽber spezifische Aspekte des urbanen Nachtlebens in Deutschland, den USA, der Schweiz und den Niederlanden sowie ein ausfĂĽhrlicher Beitrag zur Historie nächtlicher Unterhaltungskultur in Wien.
»[…] Das Entstehen der modernen GroĂźstädte in der Mitte des 19. Jahrhunderts und die Ausweitung des Lebens immer breiterer Bevölkerungsschichten in die Nacht fielen nicht zufällig in denselben Zeitabschnitt, sondern waren aufs Engste miteinander verknĂĽpft. Es scheint daher nur logisch, dass KritikerInnen des Nachtlebens meist auch KritikerInnen der (GroĂź-)Städte waren. Heute boomt das Leben in vielen Städten rund um die Uhr, die 24-Stunden-Stadt ist oftmals Realität, und wo sie es noch nicht ist, schreitet die Entwicklung eilig voran. Damit einher geht allerdings auch eine immer stärkere Kommerzialisierung und Regulierung. Wie ein fremdes Territorium wird die Nacht StĂĽck fĂĽr StĂĽck erobert: Internationale Konzerne wollen am urban nightlife verdienen und ĂĽberziehen die global cities mit uniformen Unterhaltungsangeboten.[…]«
Laimer, C. (2011): Eroberung der Nacht, in: dérive, No. 44, S.4
Den ganzen Text, das Editorial sowie Abstracts der Gastbeiträge kann man auf der dĂ©rive-homepage lesen (… schöner liest es sich allerdings im Magazin).
